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Trotz einer großen Fülle neurobiologischen Wissens blieb die entscheidende Frage unbeantwortet: Wie ist es – neurobiologisch gesehen -möglich, dass das, was Menschen fühlen, von anderen Menschen schnell und spontan erfasst werden kann? Wodurch stellt sich ein intuitives Wissen darüber ein, was andere Menschen um uns herum fühlen? Warum können wir erspüren, dass er guter Stimmung ist oder dass er Angst hat oder dass er hoffnungslos verliebt ist? Warum nehmen wir die „inneren Zustände“ anderer Personen intuitiv wahr, auch ohne dass der Andere uns darüber mündlich Auskunft gegeben oder Fragebögen ausgefüllt hat. Manchmal sind wir sogar intuitiv richtig informiert, obwohl der- oder diejenige etwas anderes behauptet: Jemand sagt uns z. B., er/sie sei mit etwas einverstanden, wir aber spüren unbewusst, dass das nicht stimmt. Warum brauchen wir keine neurobiologische Studie, um uns als Menschen gegenseitig zu verstehen? Die Neurobiologie von intuitivem, unbewusstem Verstehen und Empathie (sich in jemanden hinein fühlen), diese große Frage der Hirnforschung, scheint vor ihrer Aufklärung zu stehen. Grund ist die Entdeckung der so genannten Spiegelnervenzellen oder Spiegelneurone. Spiegelneurone wurden in allen Zentren des Gehirns gefunden, in denen Erleben und Verhalten gesteuert wird. Entdeckt wurden sie Mitte der 80er Jahre dort, wo zielgerichtete Handlungen geplant und gesteuert werden. Nervenzell-Netzwerke, die Handlungen planen und steuern, wurden von einer Arbeitsgruppe an der Universität Parma in Italien unter Leitung von Giacomo Rizzolatti entdeckt.